Fledermäuse - Faszinierende Flugkünstler der Nacht

Mit dem NABU Fledermäuse entdecken und schützen

Fledermäuse sind faszinierende Tiere. Sie bilden die einzige flugfähige Säugetiergruppe, sie leben auf fast Kontinenten und in fast allen Lebensräume. Fledermäuse haben erfolgreiche Überlebensstrategien entwickelt und das seit mehr als 50 Mio. Jahren. Ihr Leben in nächtlicher Dunkelheit, ihre Fähigkeit, mit Echoortung Beute zu jagen und mit mehr als 800 Herzschlägen pro Minute durch die Luft zu sausen, machen dies Tiere einmalig.

 


Wasserfledermaus  Foto Dietmar Nill                                                                          Grosse Hufeisennase  Foto Dietmar Nill

 

Rund 1.200 Arten gehören zur Ordnung der Fledertiere, die meisten davon leben in den Tropen. Einige dieser tropischen Arten sind reine Vegetarier. Alle 24 in Deutschland heimischen Fledermausarten sind Insektenfresser - jeweils mit ganz unterschiedlichen Vorlieben. So jagt die Mopsfledermaus gern entlang von Waldwegen, während der Große Abendsegler den offene Luftraum über den Baumkronen als Jagdrevier bevorzugt. Manche Arten, wie die Zwergfledermäuse sind häufig in Städten unterwegs, andere wie die Bechsteinfledermaus sind reine Waldbewohner; Wasser- und Teichfledermäuse nutzen Gewässer als Jagdreviere.

Fledermaus-Nacht in Lemgo

Ein guter Platz in Lemgo, um vor allem im August Fledermäuse zu entdecken und zu beobachten, ist der Lemgoer Stadtwald im Bereich der Försterteiche. Nach Sonnenuntergang sind Fledermäuse in ihren Jagdrevieren entlang der Wege, auf den Lichtungen, im Bereich der Baumkronen und vor allem auch über den Wasserflächen unterwegs.  Einmal im Jahr - Ende August - veranstaltet die NABU-Gruppe zusammen mit der biologischen Station Lippe eine Fledermaus-Wanderung in dem Gebiet. Mit sachkundiger Führung, starken Taschenlampen, auch um später den Weg zum Parkplatz wiederzufinden und mit sogenannten Bat-Detektoren können die im nächtlichen Dunkel verborgenen, lautlosen nächtlichen Insektenjäger ‚hautnah’ erlebt werden. Den Termin entnehmen Sie bitte der Tagespresse.

Hungrig und ohne Dach über den Füßen - Fledermäuse schützen

Unsere Landschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verändert: Durch die Intensivierung der Landwirtschaft ist die Vielfalt bäuerlicher Kulturlandschaften verloren gegangen. Hecken, Feldgehölze, Wiesen und Weiden mußten Ackerflächen weichen, Wälder wurden immer strukturärmer. Der Verlust der Vielfalt bewirkt  den Verlust von Insekten, die Nahrungsgrundlage nicht nur der Fledermäuse. Ebenso ist die Wohnungsnot für die Tiere groß.

Höhlen- und totholzreiche Wälder sind verschwunden; alte Gebäude und Dachböden wurden renoviert. Damit wird es für die Fledermäuse bei der Quartiersuche eng. Mit der Anlage eines "Fledermausbeetes" im Garten und dem Anbringen von Fledermauskästen und -brettern können sie unseren Flugkünstlern der Nacht helfen.

 


Pflanzen für Fledermäuse

Fledermäuse fühlen sich am wohlsten in einem vielfältig gestalteten Garten. Eine artenreiche Wiese, heimische Stauden gefallen ihnen besser als ein englischer Rasen. Statt Kirschlorbeer oder einer blickdichten Thujahecke sollten heimische Gehölze wie Holunder und Hundsrose gepflanzt werden. Ein solcher Garten ist für Insekten attraktiv und damit auch für Fledermäuse, deren Nahrung Insekten sind.